Verkauf von Altgold und Altschmuck

Zusammenfassung

  • Als Altgold zählt beschädigter oder kaputter Schmuck sowie Zahngold

  • Über die Echtheit und die Reinheit von Goldschmuck geben die aufgebrachten Punzen Auskunft.

  • Es gibt verschiedene Methoden um die Echtheit von Goldschmuck zu prüfen.

  • Nicht nur das Edelmetall aus dem der Schmuck besteht hat einen Wiederverkaufswert sondern auch die Edelsteine.

Einleitung

PreMeSec ist eine Handelsplattform für Edelmetalle. Hier können Sie Barren, Münzen und Medaillen verkaufen. Wenn Sie jedoch Altgold, alten Schmuck oder Zahngold verkaufen möchten, können Sie dies bei uns nicht tun. In diesem Artikel erfahren Sie wie man Altgold erkennt, welche Testmethoden es gibt, wer Altgold ankauft und wie viel man für Altgold erhalten sollte.

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Wie erkenne ich, ob ein Schmuckstück aus Gold ist?

Die schweizerische Edelmetallkontrolle hat sich zusammen mit den Edelmetallkontrollen anderer Länder auf eine einheitliche Punzierung von Edelmetallschmuck und Gebrauchsgegenständen geeinigt (Hallmarking Convention). Diese Punzierungen dürfen natürlich nur auf echten Gegenständen angebracht werden und nicht auf Schmuckstücken, die nur überzogen (vergoldet oder versilbert) sind. Wenn also ein Schmuckstück eine Punze trägt, kann man davon ausgehen, dass es vollständig aus diesem Edelmetall besteht.

Punzen auf Ringen, 750 Punze auf einem Weissgoldring, 925 Punze auf einem Silberring und eine 950 PT Punze auf einem Platinring. © PreMeSec GmbH
Punzen auf Ringen, 750 Punze auf einem Weissgoldring, 925 Punze auf einem Silberring und eine 950 PT Punze auf einem Platinring. © PreMeSec GmbH

Die Punze ist eine Zahl, die in der Schweiz üblicherweise zwischen 583 und 950 liegt und manchmal durch eine stilisierte Balkenwaage ergänzt wird. Die Punzierungszahl gibt Auskunft über den Reinheitsgrad des verwendeten Goldes.

Da reines Gold für die Herstellung von Goldschmuck zu weich ist, wird es zunächst mit anderen Metallen legiert. Dabei entstehen verschiedene Farbtöne, und die so entstandene Goldlegierung wird oft nach dem Farbton benannt, z. B. Gelbgold, Roségold, Rotgold und Weissgold.

Gelbgold wird als Gold bezeichnet, das zu gleichen Teilen mit Silber und Kupfer legiert ist. Je mehr Silber zugesetzt wird, desto heller wird der Farbton.

Für Roségold wird Gold mit Kupfer und manchmal zusätzlich mit Silber oder Platin legiert.

Rotgold erhält man durch Legieren mit einem höheren Kupferanteil als für Roségold erforderlich. Der Kupferanteil beträgt etwa 25 %, so dass es sich um Gold mit einem Feingehalt von 750/1000 handelt.

Durch Zugabe von 25 % Silber erhält das Gold einen grünlichen Schimmer, man spricht dann von Grüngold.

Weissgold wird durch Legieren mit Platin, Palladium, Nickel, Zink und Silber hergestellt. Ursprünglich wurde nur Platin verwendet, aber da Platin selten ist und immer wertvoller wurde, suchte man nach anderen Legierungsbestandteilen, um dem Gold eine weissliche Farbe zu verleihen. Um dem Gold einen silbrigen Glanz zu verleihen, wird das Schmuckstück in einem letzten Arbeitsschritt, dem Rhodinieren, mit Rhodium überzogen.

Echten Goldschmuck erkennt man also an der Punzierung und an der Farbe.

Alter Schmuck: Ketten und Ringe aus Gold, Silber und Platin. © PreMeSec GmbH
Alter Schmuck: Ketten und Ringe aus Gold, Silber und Platin. © PreMeSec GmbH

Was bedeuten die Punzen auf Goldschmuck?

Karat

Karat ist eine veraltete, aber immer noch gebräuchliche Feingehaltsangabe für Goldprodukte. Dabei wird die Feinheit in teilen zu 24 ausgedrückt. 24 karätiges Gold ist also reines Gold, 22 karätiges Gold besteht zu 91,6 % aus reinem Gold. Die tiefste Karat Zahl die in der Schweiz vorkommt ist 9 Karat. Die Zahl 9 - 24 wird durch k oder ct ergänzt.

Angabe in Teilen von Tausend

Auf Schmuck, Medaillen und Barren wird der Feingehalt in Tausendsteln angegeben. Auf jedem Schmuckstück findet sich also irgendwo die punzierte Zahl, bei Ringen meist auf der Innenseite, bei Ketten und Anhängern meist auf dem Verschluss. Bei Rotgold ist das wie oben erwähnt beispielsweise 750.

Während Gold und Silber in der Regel keine zusätzlichen Buchstaben tragen, sondern allein durch die für das Edelmetall festgelegte Legierung unterschieden werden können, muss die Feinheitsangabe bei Platin und Palladium entweder durch das Wort Platin bzw. Palladium oder deren Abkürzungen Pt bzw. Pd ergänzt werden.

Eine Ausnahme bilden zusammengesetzte Waren. Dazu gehören z.B. zweifarbige Ketten und Bänder, deren Glieder abwechselnd aus Gold- und Silbergliedern bestehen. In solchen Fällen müssen beide Edelmetallfeinheiten zusammen mit dem Kürzel angegeben werden, wobei das mengenmässig vorherrschende Metall zuerst genannt werden muss; die Punzierung kann dann z.B. wie folgt aussehen: Ag 925 / Au 750.

Karat Teile von 1000 Einsatzgebiet der Legierung
9 k 375 Goldschmuck, selten in der Schweiz
  500 PT oder Pd 500 Platin oder Palladium Schmuck
14 k* 585 Goldschmuck
18 k 750 Gold, die beliebteste Schmucklegierung in der Schweiz
  800 Silber
  850 PT Platin
  900 oder 900 PT Goldvreneli oder Platinschmuck
22 k 916 Gold, Schmucklegierung und vereinzelt auch Münzen.
  925 Silber
  950 PT oder Pd 950 Platin oder Palladium
24 k 999 oder 999,9 Feingold oder Feinsilber, vor allem für Barren und Münzen genutzt.

* 14 Karat wären rechnerisch 583,3/1000, sind aber in der schweizerischen Edelmetallkontrollgesetzgebung mit 585 definiert.

Im Ausland werden teilweise andere Feingehalte als in der Tabelle aufgeführt verwendet (z.B. Gold mit 333), deren gewerbsmässiger Verkauf in der Schweiz jedoch durch das Edelmetallkontrollgesetz verboten ist.

Bedeutung von Edelsteinzertifikaten

Manche Schmuckstücke werden zusammen mit einem Zertifikat über die eingearbeiteten Edelsteine verkauft. Da Edelsteine nicht wie Edelmetalle raffiniert und standardisiert werden können, muss jeder Stein einzeln nach internationalen Standards bewertet werden. Bei besonders wertvollen Steinen wird dafür ein Zertifikat von einem gemmologischen Institut ausgestellt. Diese Zertifikate erleichtern die Bestimmung des Wertes eines Steins.

Die Steine werden nach folgenden Kriterien bewertet: Grösse, Farbe, Reinheit (Vorhandensein von Einschlüssen und deren Grösse), Behandlung (gewisse Steine können durch chemische oder thermische Behandlung verschönert werden, sind aber weniger wertvoll als Steine, die dieselbe Schönheit ohne Behandlung erreichen), natürliche oder synthetische Herstellung, Form, Schliff.

In der Schweiz gibt es zum Beispiel das Schweizerische Gemmologische Institut in Basel, das Edelsteine bewertet.

https://www.ssef.ch/

https://www.sbiseo.ch/

Wenn Sie ein Schmuckstück mit Zertifikat gekauft haben, sollten Sie dieses Zertifikat unbedingt aufbewahren.

Bunte Geschliffene Edelsteine. © laminaria-vest – Pixabay
Bunte Geschliffene Edelsteine. © laminaria-vest – Pixabay

Golduhren

Auch Uhren mit Goldgehäuse und Goldband können als Altgold verkauft werden. Oft lässt sich jedoch ein besserer Preis erzielen, wenn die Uhr über einen spezialisierten Händler, Uhrmacher oder Auktionator verkauft wird. Auch defekte Uhren können nach einer Reparatur einen Preis erzielen, der deutlich über dem Materialpreis liegt.

Prüfverfahren für Edelmetalle

Goldschmiede und Altgoldaufkäufer können neben Stempeln und Punzen auch technische Verfahren anwenden, um die Echtheit von Edelmetallwaren zu prüfen. Da hierzu ständig neue Methoden entwickelt werden, sollen hier nur einige auszugsweise erwähnt werden. Dabei ist zu beachten, dass eine Prüfung allein kaum aussagekräftig ist.

Säure-Test

Gold ist sehr beständig gegen Säuren, durch Abrieb von Gold vom Schmuckstück und anschliessende Auflösung des Abriebs mit Säure kann die Echtheit und die Legierung bestimmt werden. Dieser Test erfordert das Abreiben von Material vom Schmuckstück und ist daher nicht zerstörungsfrei. Ein weiterer Nachteil des Tests ist, dass natürlich nur Material von der Oberfläche abgetragen werden kann und somit nicht festgestellt werden kann, ob das Schmuckstück vielleicht nur vergoldet ist.

Berechnung der Dichte

Da jedes Material seine eigene Dichte hat, kann man über die Dichte das Material bestimmen. Dazu muss jedoch das Volumen des Gegenstandes berechnet werden, was bei unförmigen oder mit Edelsteinen besetzten Schmuckstücken sehr aufwändig ist.

Eine weiteres Problem ist, dass Wolfram eine sehr ähnliche Dichte wie Gold hat, so dass es schwierig sein kann, Gold von Wolfram nur anhand der Dichte zu unterscheiden.

Magnetwaage

Gold hat eine ähnliche Dichte wie Wolfram, und die Dichte von Silber liegt nahe bei der von Blei. Im Gegensatz zu Wolfram und Blei sind die beiden Edelmetalle jedoch diamagnetisch. Das heisst, sie stossen Magneten ab, anstatt sie anzuziehen. Diesen Effekt macht sich der Test mit der Magnetwaage zunutze. Mit einer sehr genauen Waage wird die abstossende oder anziehende Kraft eines Gegenstandes gemessen.

Schallleitfähigkeit

Ebenso spezifisch wie die Dichte ist die Schallleitfähigkeit eines Materials. Da sie jedoch einen Körper einer bestimmten Grösse voraussetzt, eignet sie sich vor allem für Barren. So können Kerne eines anderen Metalls im Barren nachgewiesen werden.

Röntgenfluoreszenzanalyse

Bei dieser Analyse wird das Material mit Röntgenstrahlen beschossen, als physikalische Reaktion auf den Beschuss sendet das Material elementspezifische Fluoreszenzstrahlung aus. Daraus lässt sich das Material bestimmen. Diese Untersuchungsmöglichkeit ist zerstörungsfrei und kann auch Auskunft über die Zusammensetzung in tieferen Schichten der Probe geben. Der Nachteil ist jedoch, dass die Analysegeräte sehr teuer sind.

Elektrische Wirbelstrommessung

Die elektrische Leitfähigkeit von Edelmetallen lässt sich gut von der Leitfähigkeit unedler Metalle unterscheiden. Geräte, die mit Hilfe eines Magnetfeldes einen Strom in einem Objekt induzieren, können daher zur Materialbestimmung eingesetzt werden. Diese Prüfmethode ist zerstörungsfrei und kann auch durch Verpackungen hindurch angewendet werden.

Häufig gestellte Fragen zu Altgold

Wo kann ich Bruchgold und alten Goldschmuck verkaufen?

  • Am besten bei dem Goldschmied, bei dem man schon einmal Schmuck gekauft hat. Gerade wenn man schon einmal bei einem Goldschmied Schmuck gekauft hat und somit eine Vertrauensbasis besteht, bietet es sich an, auch sein Altgold bei diesem Goldschmied zu verkaufen. Dies hat den Vorteil, dass besonders schöne und begehrte Stücke vom Goldschmied aufgearbeitet und wieder verkauft werden können und somit ein teures Einschmelzen entfällt.

    Leider gibt es viele negative Berichte über Goldankäufer, die Flyer verteilen und in Hinterzimmern Gold ankaufen, weshalb hier Vorsicht geboten ist.

Sind die Edelsteine im Schmuck noch etwas wert?

  • Je nach Gestaltung des Schmuckstücks enthält es auch mehr oder weniger wertvolle Edelsteine. Bei Schmuckstücken mit Diamanten oder anderen sehr wertvollen Edelsteinen kann der Wert des Steins den Wert des Metalls bei weitem übersteigen. Leider ist der Wert von Edelsteinen für den Laien nicht so einfach zu bestimmen, gerade hier empfiehlt es sich, auf das Fachwissen eines vertrauenswürdigen Goldschmiedes zurückzugreifen.

Sollte man defekte Golduhren als Altgold verkaufen?

  • Nein, Golduhren sind oft mehr wert, wenn sie nicht eingeschmolzen werden, auch eine Reparatur oder Revision vor dem Verkauf kann sich lohnen. Vor allem beliebte Marken erzielen Preise, die deutlich über dem Materialpreis liegen.

Wie viel Geld erhalte ich für Altgold?

  • Nach Angaben des ehemaligen Präsidenten des Goldschmiedeverbandes im Schweizer Fernsehen zahlen Goldschmiede 66 bis 90 Prozent des Goldpreises als Schmelzpreis. Die Abzüge vom Goldpreis ergeben sich aus den Gutachterkosten des Goldschmieds, den Kurssicherungskosten und den Schmelzkosten des Altgoldes.

    Kann der Goldschmied ein besonders schönes Stück aufarbeiten und in Kommission verkaufen, sind noch höhere Preise möglich.

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Geschrieben von
David Leander
David Leander
Expertise: Edelmetalle, Münzen, Wirtschaft

Firmengründer von PreMeSec der ersten Edelmetall Handelsplattform für private in der Schweiz.
Seit Jahrzehnten interessiert an Edelmetallen und modernen Münzen und seit 2019 im Edelmetallbereich in der Schweiz tätig.
Sein Studium der Betriebswirtschaft und die langjährige berufliche Erfahrung mit Edelmetallen sind die Grundlage für diese Texte.