Edelmetallbarren

Zusammenfassung

  • Edelmetallbarren weisen verschiedene Kennzeichnungen aus, die genaue Information über das Edelmetall liefern.

  • Alle Barren müssen in der Schweiz den Feingehalt und den Stempel des Schmelzers oder Prüfers tragen.

  • Gold und Silber haben üblicherweise die Feinheit 999,9 und 999.

  • Platin und Palladium hat üblicherweise die Feinheit 999,5.

  • Der Mindestfeingehalt, um als Bankenedelmetall zu gelten, ist für Gold 995, Silber 999, Platin und Palladium 999,5.

  • Nur Barren von Schweizer Herstellern oder LBMA zertifizierten Raffinerien sind mehrwertsteuerbefreit und dürfen von Privatpersonen in die Schweiz eingeführt werden.

  • Die Schweiz ist eines der wichtigsten Handelsplätze und Herstellerländer von Edelmetallbarren.

Was sind Edelmetallbarren

Edelmetallbarren sind Stücke aus Edelmetall, auch wenn die Form zumeist ein Quader ist, sind auch Rundbarren und andere Formen möglich. Standardbarren stellen ein trapezförmiges Prisma dar, Ihre Grundfläche und Deckfläche sind rechteckig, die Deckfläche ist aber kleiner als die Grundfläche. Einfach davon abzugrenzen sind Münzen und ganz besonders Edelmetall-Granulat.

Edelmetallbarren gibt es, seit es die Metallverarbeitung gibt, sogar Funde von Bronzebarren aus der Bronzezeit sind bekannt. Als Rohstoff für die Metallverarbeitung bieten Barren den Vorteil, dass Metalle in dieser Form leicht transportiert und gehandelt werden können.

Bankenedelmetalle, Barren aus Silber und Gold aus Schweizer Herstellung. © PreMeSec GmbH
Bankenedelmetalle, Barren aus Silber und Gold aus Schweizer Herstellung. © PreMeSec GmbH

Bankenedelmetalle

Edelmetallbarren, welche die notwendigen Punzierungen und einen bestimmte Minimalfeingehalt auf weisen, gelten als Bankenedelmetalle.


MetallMinimalfeingehalt in Tausendsteln
Gold995
Silber999
Platin und Palladium999,5

Die Punzierungen von Edelmetallbarren

Das Schweizer Edelmetallkontrollgesetz schreibt verschiedene Punzierungen auf Barren vor. Jede Punzierung hat ihre eigene Bedeutung und darf darum nicht fehlen. Diese Punzierungen werden aber auch in anderen Ländern, sowohl von den Staaten als auch von Standardisierungsorganisationen, vorgeschrieben. Die wichtigste Standardisierungsorganisation für Edelmetalle ist die LBMA, London Bullion Market Association.

Logo des Herstellers oder Händlers

Manche Händler wie Grossbanken und Kantonalbanken lassen ihre Barren vom Hersteller mit dem eigen Logo versehen. Den Hersteller erkennt man aber weiterhin am vorgeschriebenen Herstellerstempel.

Drei Barren, zwei mit dem Logo der Kantonalbanken Schweiz und eines mit dem Logo von Argor Heraeus. Alle drei tragen den Stempel von Argor Heraeus. © PreMeSec GmbH
Drei Barren, zwei mit dem Logo der Kantonalbanken Schweiz und eines mit dem Logo von Argor Heraeus. Alle drei tragen den Stempel von Argor Heraeus. © PreMeSec GmbH

Herstellerland

Manchmal ist auf Barren auch das Herstellerland angegeben, gerade Schweizer Hersteller prägen es gerne auf.

Gewicht

Das Gewicht eines Barrens ist bei den handelsüblichen Edelmetallbarren aufgeprägt, dabei wird entweder das metrische Mass Gramm oder das imperiale Mass Unzen (englisch Ounce, abgekürzt oz) verwendet. Barren gibt es von einem Gramm bis hoch zu 12 kg bei Gold bzw. 31 Kg bei Silber.

Das aufgeprägte Gewicht bezieht sich immer auf das reine Edelmetall im Barren. Der Barren ist also etwas schwerer als das aufgeprägte Gewicht

Metall

Das Metall, aus dem ein Barren ist, wird bei allen handelsüblichen Barren aufgeprägt. Dabei wird meist die englische Sprache genutzt: Fine Silver für Feinsilber, Fine Gold für Feingold, Palladium für Palladium und Platinum für Platin.

Einzig bei Gold und Silber Standardbarren, die von Fonds, Banken und Nationalbanken genutzt werden und für den Privatanleger kaum eine Bedeutung haben, ist das Metall oft nicht aufgeprägt.

Feinheit / Feingehalt

Diese Punzierung ist von der Edelmetallkontrollverordnung vorgeschrieben. Der Feingehalt eines Barrens sagt aus, wie rein das Gold ist. Bei einem 999 Barren sind sicher 999 Anteile von 1000 reines Edelmetall. Bei Gold und Silber ist heute der Feingehalt von 999 und 999,9 üblich. Bei Platin und Palladium ist ein Feingehalt von 999,5 der Standard.

Hersteller (Schmelzer oder Prüfer)

Diese Stempel des Schmelzers oder Handelsprüfers ist von der Edelmetallkontrollverordnung vorgeschrieben.

Jeder Schmelzer oder Prüfer hat seinen eigenen Stempel. Er besteht meist aus dem Firmenlogo oder einem eindeutigen Kürzel und den Worten für Schmelzer und/oder Prüfer. Die Worte Schmelzer und Prüfer sind manchmal auch in Französisch oder Englisch gehalten Schmelzer = Fondeur = Melter und Prüfer = Essayeur = Assayer.

Eine Übersicht der Stempel von Schweizer Edelmetall Schmelzern und Handelsprüfern von 2021 stellt die Eidgenössische Finanzdepartement als PDF zur Verfügung.

Stempel von Argor Heraeus. Links das Logo rechts die Worte Melter, Assayer. © PreMeSec GmbH
Stempel von Argor Heraeus. Links das Logo rechts die Worte Melter, Assayer. © PreMeSec GmbH

Seriennummer

Bei Standardbarren ist die Seriennummer durch die LBMA vorgeschrieben, aber auch bei kleineren Barren ist die Seriennummer heute üblich. Meist wird sie mit Mittels Lasergravur angebracht.

Jahreszahl

Die Jahreszahl der Fertigung kann aufgeprägt sein, sie ist aber nur bei Standardbarren durch die LBMA vorgeschrieben.

Diese Information kann sehr hilfreich sein, wenn es zum Beispiel um Barren aus einem Land geht, welches plötzlich mit Sanktionen belegt ist, in solchen Fällen sind nämlich Barren, die vor der Sanktionierung hergestellt wurden, von den Sanktionen nicht betroffen.

Bedeutung der Punzierungen für den Handel und Steuern

Die Gründe für das Aussehen und die Beschriftungen von Edelmetallbarren liegen wie so oft in den Gesetzen, in der Schweiz sind hier das Edelmetallkontrollgesetz sowie die Edelmetallkontrollverordnung sowie die Mehrwertsteuerverordnung verantwortlich.

Damit Gold mehrwertsteuerfrei ist, muss es den Anforderungen aus der Mehrwertsteuerverordnung entsprechen, dies ist aber für alles von Schweizer Banken und Händlern mit Privatanlegern gehandeltes Gold der Fall.

Bedeutung der LBMA für Schweizer Edelmetallanleger

Die Schweiz, welche stark vom internationalen Handel lebt, ist bestrebt, ihre Gesetzte und Regulierungen im Einklang mit ihren Handelspartnern zu gestalten. Im internationalen Edelmetallhandel ist die London Bullion Market Association die wichtigste Standardisierungsorganisation. Aus diesem Grund nimmt der Gesetzgeber in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen Bezug auf diese Organisation. So ist zum Beispiel die Einfuhr von Edlemetallen nur dann gestattet, wenn es entweder von einem Schweizer Schmelzer oder Prüfer stammt oder von einem von der LBMA zertifizierten Schmelzer oder Prüfer.

Hier eine Auswahl wichtiger Hersteller von Goldbarren


LBMA zertifizierte Hersteller von GoldbarrenLand
Argor-Heraeus SASchweiz
Metalor Technologies SASchweiz
Pamp SASchweiz
Valcambi S.A.Schweiz
Agosi AGDeutschland
Aurubis AGDeutschland
C. Hafner GmbH + Co. KGDeutschland
Heimerle + Meule GmbHDeutschland
Umicore Sa RefiningBelgien
Schöne Edelmetaal BVNiederlande
Chimet S.p.AItalien
Italpreziosi S.p.AItalien
TCA S.p.AItalien
Rand Refinery Ltd.Südafrika
Royal Canadian MintKanada
Kennecott Utah Copper LLCUSA
Western Australian / Perth MintAustralien

Der einzige grosse Schweizer Hersteller von Goldbarren der nicht LBMA zertifiziert ist, ist Metalor Technologies SA aus Biel.

Herstellung von Edelmetallbarren

Die Herstellung von Edelmetallbarren kann auf zwei Arten erfolgen Giessen oder Stanzen. Kleine Barren werden aus Strängen ausgestanzt und im Anschluss geprägt. Grössere Barren, ab 50 g, werden gegossen. Dabei wird die benötigte Menge Gold oder Silbergranulat geschmolzen und im Anschluss in eine Barrenform gegossen, wo das Metall erkaltet.

Edelmetallbarren, die Basis vieler Anlagen

Wer in Gold oder Silber investieren will, kann das in verschiedenster Form tun, Schmuck, Münzen oder Barren alle Formen haben ihre Vorzüge und somit auch ihre Existenzberechtigung, aber Edelmetallbarren sind nicht grundlos das Basisprodukt für ETFs, Goldsparpläne und andere. Sie haben nämlich den Vorteil, dass sie genormt sind, leicht handelbar und im Vergleich zu Münzen oder Schmuck kleine Herstellungskosten haben. Dies macht sie zum idealen Anlagegut für Menschen, die in den Metallwert investieren wollen.

Eigenen sich Standardbarren für Privatpersonen?

Good delivery Barren, auch Standardbarren genannt, werden von der LBMA definiert und werden aufgrund ihres hohen Werten vor allem von Fonds, Banken, Versicherungen und Nationalbanken genutzt. Obwohl der Name etwas anderes vermuten lassen würde, sind Standardbarren im Gewicht nicht genormt. Jeder Barren hat ein eigenes Gewicht, bei Silber liegt dieses zwischen 750 und 1100 Unzen was 23 bis 34 kg entspricht. Bei Gold geht die Spanne von zulässigen Gewichten von 350 bis 430 Unzen respektive 10,9 bis 13,4 kg.

Durch die uneinheitlichen Gewichte, welche noch nicht mal aufgeprägt sein müssen, erhöhen Standardbarren den Aufwand beim Handel, was sich im Preis, der dafür bezahlt wird, niederschlägt. Dies und der grosse Wert eines einzelnen Barren sind er Grund, warum sie für Privatpersonen nicht empfehlenswert sind.

Welche Edelmetallbarren sollte man kaufen?

Es gibt viele Hersteller von Edelmetallbarren in verschiedenen Ländern, die Barren gestanzt oder gegossen mit aufwendigen Verzierungen oder sehr einfach produzieren.

Anleger, die Gold- und Silberbarren kaufen, wollen vor allem an Kurssteigerungen von den Edelmetallen verdienen, darum ist es wichtig, dass man Barren kauft die möglichst nahe am Goldkurs liegen. Die Faustregel ist, je höher das Gewicht des einzelnen Barrens, desto geringer der prozentuale Aufschlag auf den Edelmetallpreis. Welche Grösse man aber schlussendlich kauft ist eine individuelle Entscheidung.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Hersteller des Barren. Dieser sollte unbedingt von einem Schweizer Giesserei oder Prüfer oder von einer LBMA zertifizierten Raffinerie stammen. Nur diese Goldbarren sind von der Mehrwertsteuer ausgenommen und nur diese Raffinerien garantieren, dass das Gold nicht aus Konflikten oder aus illegalen Minen stammen.

Edelmetallbarren aus der Schweiz

Viele Leute wissen nicht, dass die Schweiz eines der Edelmetallhandelszentren der Welt ist. Dies gilt nicht nur für den virtuellen Handel, sondern auch für physische Edelmetalle. Fünf der weltgrössten Edelmetallraffinerien befinden sich in der Schweiz drei im Tessin und zwei in der Westschweiz.

Die hohe Bedeutung des Goldhandels widerspiegelt sich auch in der Importstatistik des Schweizer Zolls, wo Edelmetalle bis zu einem Drittel ausmachen. 60% der weltweiten Jahresproduktion von Gold wird in der Schweiz raffiniert.

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Häufig gestellte Fragen zu Edelmetallbarren

Was ist ein Goldbarren?

  • Goldbarren sind Stücke aus Gold, die keine Münzen sind. Sie müssen mindestens den Feingehalt aufgeprägt haben und den Stempel des Schmelzers oder Prüfers tragen.

Eignen sich good delivery Barren / Standardbarren für Privatpersonen?

  • Da Standardbarren aus Silber annähernd zwanzig Tausend Franken und Standardbarren aus Gold mehrere Hunderttausend Franken kosten, sind sie für die meisten Anleger sowieso zu teuer. Selbst für Privatpersonen, die über ein entsprechendes Kapital verfügen, sollten keine Standardbarren kaufen. Da Standardbarren bezüglich Gewicht nicht genormt sind, bedeutet der Handel damit einen erhöhten Aufwand, dies führt bei einem Wiederverkauf zu grösseren Abschlägen als 15 kg Silberbarren oder 1 kg Goldbarren.

Welche Informationen sind auf Gold- und Silberbarren üblicherweise aufgeprägt?

  • Barren aus Schweizer Produktion tragen im Normalfall folgende Informationen:

    • Logo des Händlers oder Herstellers

    • Herstellerland

    • Gewicht

    • Metall

    • Feingehalt (vorgeschrieben)

    • Stempel des Schmelzers oder Prüfers (vorgeschrieben)

    • Seriennummer

    • Produktionsjahr (selten)

Mir wurden Goldbarren aus Afrika angeboten, soll ich sie kaufen?

  • In Afrika ist nur die Rand Refinery LBMA zertifiziert und nur deren Barren dürfen von Privatpersonen in die Schweiz eingeführt werden. Wer Barren aus anderen Quellen in Afrika kauft, läuft Gefahr, betrogen zu werden oder noch schlimmer, finanziert mit Blutgold Kriege und macht sich wegen vergehen gegen das Edelmetallkontrollgesetz schuldig.
    Gerade die sehr attraktiven Preise teilweise bis 25 % unter dem Edelmetallpreis sollten einem eine Warnung sein, das es sich hier um einen Betrug oder um Gold aus Illegalen Quellen handelt.


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