Schweizer Silbermünzen
Zusammenfassung
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Schweizer Silbermünzen wurden erst ab Schaffung des Schweizer Bundesstaates hergestellt.
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Die Silbermünzen, welche noch bis in die 1960er-Jahre in Umlauf waren, liegen nahe am Silberpreis.
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Auf Münzen aus dem neunzehnten Jahrhundert werden teilweise hohe Sammleraufschläge bezahlt.
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Silbermünzen sind im Fachhandel mehrwertsteuerpflichtig, nicht aber beim privaten Verkauf.
Die letzten Serien der Schweizer Silbermünzen sind heute ein beliebter, weil günstiger Weg, in Silber zu investieren. Erfahren Sie hier alles über ihren Wert, ihre Geschichte und worauf Sie beim Kauf/Verkauf achten müssen.
Geschichte der Schweizer Silbermünzen
In der Schweiz werden schon Hunderte Jahre Münzen hergestellt. Im Mittelalter hatte der jeweilige Landesherr das Münzrecht vom König bzw. Kaiser verliehen bekommen, so auch die Landesherren auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Das Frauenmünster in Zürich erlangte das Münzrecht zum Beispiel Mitte des 11. Jahrhunderts.
Wichtiger Hinweis: Disclaimer und RisikoDieser Blogbeitrag dient ausschliesslich der Information und der kritischen Einordnung von Sachverhalten. Wir möchten Ihnen helfen, sich eigenständig eine Meinung zu bilden und die Finanzmärkte besser zu verstehen. Dieser Text ist keine Anlageberatung!
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Kantonale Münzen
Ab dem 16. Jahrhundert münzten die Kantone eigene Münzen aus verschiedenen Metallen und in verschiedener Qualität. Daneben waren durch den internationalen Warenverkehr über die Alpenpässe auch Münzen aus anderen Hoheitsgebieten, vor allem aus dem Heiligen Römischen Reich in Gebrauch.
Die ersten echten Schweizer Münzen
Die Geschichte der wirklichen Schweizer Silbermünzen beginnt mit der Schaffung des Bundesstaats Schweiz 1848. Vor dieser Zeit war das Münzrecht bei den Kantonen, weshalb es keine eigentlichen Schweizer Münzen sondern, eben Berner, Züricher, Schwyzer Münzen usw. gab.
Ab 1850 münzte der Bundesstaat erste an französische Franc angelehnte Münzen. Diese Münzen werden heute weit über dem Metallwert gehandelt und können darum nicht auf PreMeSec gekauft und verkauft werden.
Die Schweiz in der Lateinische Münzunion
Unter der Führung Frankreichs gründeten Frankreich, die Schweiz und Belgien die lateinische Münzunion. 1865 trat auch Italien dieser Union bei. Dabei einigten sich die Mitgliedsstaaten auf ein einheitliches Währungssystem. Da damals der Wert der Währung als Metall in den Münzen enthalten war, konnten die Münzen 1:1 gehandelt werden. Trotzdem behielt jedes Land seine eigene Währung und seine eigenen Münzen, Papiergeld wurde von diesen Staaten zu Beginn noch nicht verwendet.
Diese Standardisierung verlieh dem globalen Handel und auch dem damals noch jungen Alpin-Tourismus Auftrieb. Güter und Dienstleistungen konnten nun ohne komplizierte Währungsumrechnung und Wechselkursverluste international gehandelt werden. Diese Vorteile führten in den folgenden Jahren dazu, dass auch andere Nationen wie Griechenland offiziell beitraten oder sich wie Österreich mit neuen Münzen (Gulden) und Russland (Goldrubel) inoffiziell anschlossen.
Eine Währungseinheit (Franc, Franken, Lire) wurde als 4,5 Gramm Silber definiert. Die 1 Franken/Franc/Lire Stücke aber wurden auf das Feingewicht von 4,175 Gramm und 2 Franken Münzen auf 8,35 Gramm Silber festgelegt. Dadurch war der Wert der Münze nicht vollständig durch das Edelmetall gedeckt (Scheidemünze). Im Gegenteil dazu waren die wertvolleren Münzen wie 5 Franken aus Silber, 10 Franken und 20 Franken aus Gold durch den Edelmetallwert gedeckt (Kurantmünzen)
Ende der Lateinischen Münzunion bis ausser Kurssetzung der letzten Silbermünzen
Die Lateinischen Münzunion begann im Ersten Weltkrieg zu bröckeln, als die Staaten ihre Ausgaben durch Abwertung der Währung zu finanzieren suchten. Endgültig zerbrach sie 1926, als Belgien austrat.
Da die Schweiz auch ab 1927 die Währungen der anderen Staaten ausser Kurs setzte und die Lateinische Münzunion nicht mehr existierte, musste der Wert einer Münze nicht mehr durch das Edelmetall gedeckt sein. Aus diesem Grund wurde die 5 Franken Münze 1931 in der Grösse, Gewicht und Reinheit reduziert. Ab diesem Zeitpunkt hatten alle Silbermünzen die Feinheit von 835/1000. Die ½, 1 und 2 Franken Geldstücke wurden unverändert mit der Feinheit 835/1000 bis 1967 produziert und erst 1971 ausser Kurs gesetzt.
Günstige Schweizer Silbermünzen kaufen
Sparer, welche Silber kaufen wollen, bietet der Markt eine grosse Auswahl. Von Barren über Medaillen und Bullionmünzen bis zu ehemaligen Umlaufmünzen. In den meisten Ländern sind Silbermünzen schon lange aus dem täglichen Zahlungsverkehr verschwunden und deshalb schwer zu finden. In der Schweiz, welche noch lange bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert Silbermünzen produzierte, können aber Umlaufmünzen aus 835-er Silber nahe am Silberpreis gekauft werden.
Bei der letzten Serien der Schweizer Silbermünzen handelt es sich um folgende Münzen:
| Münze | Herstellungszeitraum | Feinsilbergehalt | Feinheit |
|---|---|---|---|
| 5 Schweizer Franken | 1931 - 1967/69 | 12,525 g | 835/1000 |
| 2 Schweizer Franken | 1874 - 1967 | 8,35 g | 835/1000 |
| 1 Schweizer Franken | 1875 - 1967 | 4,175 g | 835/1000 |
| ½ Schweizer Franken | 1875 - 1967 | 2,0875 g | 835/1000 |
Wichtig zu beachten, die 5 Franken Münze von 1968 war aus einer Kupfer-Nickel Legierung!
Ein Nachteil von Umlaufmünzen ist die niedrigere Reinheit im Vergleich zu modernen Bullion-Silbermünzen wie dem Wiener Philharmoniker oder dem Maple Leaf. Diese zeitgenössischen Silbermünzen sind aus 999/1000 Silber. Auch ist mit einer geringeren Akzeptanz auf dem internationalen Markt zu rechnen.
Schweizer Silbermünzen verkaufen
Wie alles alte Silber können auch alte Silbermünzen theoretisch an Altgoldhändler verkauft werden, wobei dies eine Schlechte Idee wäre. Edelmetallhändler zahlen für alte Silbermünzen nur den sogenannten Schmelzpreis, dies ist der Silberpreis abzüglich Gebühren für den Ankauf und das Einschmelzen der Münze. Sofern die Münzen gut erhalten sind, werden sie von Händlern in der Regel nicht eingeschmolzen, sondern direkt an Anleger weiterverkauft, wobei sie hohe Aufschläge und Mehrwertsteuer berechnen. Die Handelsspanne ist bei Silber höher als bei Gold, darum empfiehlt es sich, diese Münzen nicht beim Edelmetallhändler zu verkaufen, sondern einen privaten Käufer dafür zu finden. Gerade dazu eignet sich das Angebot von PreMeSec ausgezeichnet.
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Schweizer Silbermünzen mit Sammlerwert
Die letzten Serien der Schweizer Silbermünzen haben heute noch keinen speziellen numismatischen Wert, das bedeutet Sammler zahlen keinen oder nur einen geringen Preisaufschlag auf den Silberwert dieser Münzen. Grund dafür ist, dass sie zu oft produziert wurden und noch in zu grosser Zahl erhalten sind.
Bei älteren Münzen ist dies anders, so werden schon für das rare Fünf Franken Stück von 1928 Preise von mehreren tausend Franken verlangt. Bei Sammlerpreisen auf Schweizer Silbermünzen ist hauptsächlich die Auflage des Produktionsjahres ausschlaggebend und nicht das Alter. Da diese Münzen nur rund 120 Jahre produziert wurden, sind die Altersunterschiede relativ gering.
FAQ
Warum zahlt man auf Schweizer Silbermünzen im Handel Mehrwertsteuer?
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Da die Schweizer Silbermünzen nicht mehr Zahlungsmittel sind und eben nahe am Silberpreis gehandelt werden, haben sie den Charakter einer Handelsware. Darum sind auch diese Münzen nach Schweizer Mehrwertsteuergesetz steuerpflichtig.
Warum zahlen Altgoldankäufer nur den Schmelzpreis für alte Silbermünzen?
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Der Silberpreis der Börse wird für Feinsilber bezahlt, Münzen, Silberschmuck und Silberbesteck sind aber eine Legierung. Um daraus Feinsilber herzustellen, muss es eingeschmolzen werden. Wenn man den Aufwand für das Einschmelzen und Herstellen von Feinsilber beim Silber-Börsenpreis abzieht, erhält man den Schmelzpreis. Es lohnt sich also für Silbermünzen einen Sammler oder Anleger zu finden, dadurch erübrigt sich das Einschmelzen und es können höherer Preise erzielt werden.
Warum Schweizer Silbermünzen kaufen?
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Wer Silbermünzen kaufen will, kann auch auf die gängigen Münzen wie den Maple Leaf, Wiener Philharmoniker oder den Krügerrand zurückgreifen. Diese Münzen werden heute gezielt für Sammler und Anleger hergestellt. Die Aufpreise bei diesen Geldstücken sind jedoch üblicherweise höher als bei alten Schweizer Silbermünzen.
Sollte man Schweizer Silbermünzen verkaufen?
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Wer selbst keine Verwendung für die Silbermünzen hat, kann sie auf jeden Fall verkaufen. Man sollte sie aber auf keinen Fall zum Schmelzpreis verkaufen. Anleger oder Sammler kaufen gerne Schweizer Silbermünzen und sind bereit, den Silberpreis oder sogar mehr zu bezahlen.
Haben Schweizer Umlaufmünzen aus Silber Nachteile gegenüber Silber Bullion Münzen?
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Schweizer Umlaufmünzen bestehen aus 835er Silber (835/1000) und sind damit weniger rein als moderne Anlagemünzen, welche aus 999/1000 Feinsilber hergestellt werden. Zudem sind sie international nur beschränkt handelbar.