Veröffentlicht: 04.11.2025 / Geändert: 07.11.2025

Edelmetalle und ihre Bedeutung heute

Zusammenfassung

  • Zweifacher Wert: Der Wert von Edelmetallen beruht auf ihrem industriellen Nutzen und ihrer limitierten Verfügbarkeit.

  • Industrielle Bedeutung: Edelmetalle sind unverzichtbar in Hightech-Sektoren wie Elektronik, Medizin und Automobilindustrie.

  • Rolle im Finanzwesen: Sie werden als Spekulationsobjekte und Handelsgüter an globalen Märkten wie der Comex und dem London Bullion Market gehandelt.

  • Zentralbanken als Käufer: Gold dient Zentralbanken als wichtiger Reservewert, um das Vertrauen in die eigene Währung zu stärken.

  • Wertspeicher für Privatpersonen: Edelmetalle, insbesondere Gold, werden zur Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertung genutzt.

  • Abgrenzung zu Kryptowährungen: Im Gegensatz zu Kryptowährungen haben Edelmetalle einen physischen Nutzen und sind von Technologie und Verboten unabhängiger.

  • Quasi-Währungsstatus: Aufgrund ihrer internationalen Akzeptanz und Wertbeständigkeit haben Edelmetalle de facto einen Status als Währung, auch wenn sie keine offiziellen Zahlungsmittel sind.

Einführung in die Bedeutung von Edelmetallen heute

Edelmetalle wurden früher zur Zahlung und Wertaufbewahrung eingesetzt. Doch welche Bedeutung haben sie heute, wo wir Papiergeld und digitale Zahlungsmittel haben, in einer Welt, die aus Stahl, Beton und Aluminium gebaut und deren Wirtschaft von Siliziumchips angetrieben wird. Deren Energie in Form von Strom über Kupferkabel geleitet wird? Manch Idealist ging schon so weit, Edelmetalle im Allgemeinen und Gold im speziellen als «eigentlich wertlos» zu bezeichnen. Natürlich ist dies eine überspitzte Behauptung, welche jeglicher Grundlage entbehrt. Trotzdem kann man fragen, warum Edelmetalle heute noch begehrt sind und ob sie nicht in naher Zukunft an Bedeutung verlieren könnten. Wir beleuchten in diesem Artikel darum Edelmetalle in unserer heutigen Zeit. Dabei konzentrieren wir uns auf Gold, Silber, Platin und Palladium. Auch wenn es technisch gesehen noch weitere Edelmetalle gäbe, sind schon die letzten zwei schwierig, als Barren oder Münzen zu erhalten.

Edelmetallmünzen und Edelmetallbarren aus Gold und Silber © PreMeSec GmbH

Edelmetallmünzen und Edelmetallbarren aus Gold und Silber © PreMeSec GmbH

Warum sind Edelmetalle wertvoll?

Edelmetalle haben einen Wert aus dem gleichen Grund, warum man auch anderen Rohstoffen und Produkten einen Wert zumisst.

Güter können durch den Nutzen, den sie stiften, Wert gewinnen. Dabei kann ein Nutzen ein sehr praktischer sein wie eine Säge, die dem Handwerker seine Arbeit erleichtert und ihn dadurch produktiver macht, oder Baumaterialien, die den Bau eines Hauses ermöglichen, welches uns vor den Elementen schützt. Selbst immaterielle Güter wie Wissen können einen Wert haben, so kann das Wissen eines Bauern, wie man mehr Erträge auf gleicher Fläche produziert, sogar in diesem Mehrertrag quantifiziert werden. Selbst nicht quantifizierbare immaterielle Dinge können einen Wert haben. Wenn das Bedürfnis der Menschen, ihren Status oder Macht zu demonstrieren, befriedigt werden kann, so hat dies auch für diese Menschen einen Wert. Aus diesem Grund kaufen Konsumenten Markenprodukte wie Kleider, Schmuck, Uhren, Autos oder teure Weine.

Gewisse Güter bieten dabei mehrere Nutzen, so kann ein T-Shirt einer bestimmten Marke sowohl Status demonstrieren und zugleich einfach nur kleiden wie jedes andere No-Name-Produkt auch.

Güter können durch limitierte Verfügbarkeit weiter an Wert gewinnen. Dabei gilt, je rarer ein begehrtes Gut ist, desto wertvoller wird es.

Die Frage ist nun, welchen Nutzen Edelmetalle heute noch haben, nachdem sie nicht mehr als Geld genutzt werden. Wie man in den folgenden Kapiteln erfahren wird, werden Edelmetalle heute in verschiedenen Industrien, im Finanzwesen und sogar auch noch als Wertaufbewahrungsmittel oder als Quasigeld genutzt.

Bisher haben wir vorwiegend den Nutzen von Edelmetallen beleuchtet und noch ausser Acht gelassen, dass Edelmetallvorräte endlich sind. Edelmetalle kommen in der Natur vor und müssen abgebaut werden. Sie können nicht beliebig vermehrt werden. Dieser limitierende Faktor steigert den Wert der Edelmetalle weiter.

Auch wenn die moderne Bergbauindustrie in der Lage ist, heute grosse Mengen an früher unzugänglichen Orten abzubauen, ist es auch ihr nicht möglich, die Produktion unendlich zu erhöhen oder alle Lagerstätten auszubeuten. Mit steigendem Edelmetallpreis wird der Abbau an neuen, schwer zugänglichen Lagerstätten plötzlich rentabel, die neuen Zuflüsse vermögen jedoch nicht, den Preis der Edelmetalle zu vermindern.

Bedeutung von Edelmetallen wie Gold und Silber in der Industrie

Silber ist wahrscheinlich das vielfältigste unter den Edelmetallen, was vielleicht auch an seinem relativ niedrigen Preis liegt. Silber wird aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften als elektrischer Leiter in der Elektroindustrie benötigt. Gerade in den immer wichtiger werdenden Solarmodulen, welche besonders effizient sein sollen, wird Silber mit seinem geringen Leitwiderstand eingebaut.

Die antibakterielle Eigenschaft verhilft Silber zu einer wichtigen Rolle in der Medizinaltechnik. Hier werden verschiedene Oberflächen mit Silber beschichtet. Aber auch in gewissen Arzneimitteln wir des eingesetzt.

Auch in der chemischen Industrie wird Silber unter anderem als Katalysator eingesetzt. Das bedeutet, dass die Anwesenheit von Silber eine chemische Reaktion begünstigt, ohne das es selbst Teil der Reaktion wird.

Edelmetalle heissen so, weil sie relativ reaktionsunwillig sind, sie reagieren schlecht oder gar nicht mit anderen Elementen. Im Gegensatz zu unedlen Metallen, welche leicht mit vielen anderen Stoffen reagieren. Gold ist so das edelste Metall, da es am wenigsten mit anderen Stoffen reagiert. Es korrodiert nicht an der Luft oder in Wasser. Ausserdem leitet auch Gold wie Silber elektrischen Strom, wenn auch etwas weniger gut. Diese Eigenschaften werden in der Elektronik genutzt, um die Konnektoren von teuren Bauteilen wie Prozessoren gegen Korrosion zu schützen. Auch in der Raumfahrt wird Gold als Beschichtung zum Schutz vor Licht und anderer Strahlung eingesetzt. Seine reflektierende Eigenschaft wird ebenfalls in der Optik genutzt. Heute aus der Mode gekommen, kommt Gold seit Tausenden Jahren in der Zahnmedizin zur Anwendung.

Platin, ein sehr hartes und beständiges Edelmetall, dessen Schmelzpunkt über dem von Stahl liegt und das bei verschiedenen chemischen Prozessen als Katalysator dient. In Anwesenheit von Platin und Luft entzündet sich Wasserstoff bei Raumtemperatur, was zu der Entwicklung eines Platinfeuerzeugs zu Beginn des 19. Jahrhundert führte. Die meisten Menschen kennen den Begriff Katalysator von der Abgasanlage von Verbrennerfahrzeugen. Hier sorgt Platin dafür, dass giftiges Kohlenmonoxid in ungiftiges Kohlendioxid umgewandelt wird. Für weitere ähnliche Prozesse wird Platin in der chemischen Industrie verwendet.

Ähnlich wie das erwähnte Platin wird Palladium ebenfalls oft als Katalysator und manchmal sogar in Kombination mit Platin eingesetzt. Auch Palladium wird in Abgaskatalysatoren und der chemischen Industrie verwendet. Darüber hinaus werden Einsatzmöglichkeiten in Arzneien erforscht.

Die verschiedenen Nutzen der Edelmetalle in der Industrie begründen einen Teil des Wertes der Edelmetalle. Dies hat seine Vor- und Nachteile, solange ein Nutzen besteht, wird das Edelmetall nie wertlos. Jedoch kann der Wert auch empfindlich leiden, wenn es für einen Nutzen keine Nachfrage mehr gibt. So könnte ein Verbot von Verbrennermotoren den Wert von Platin und Palladium empfindlich schmälern. Aber auch andere Edelmetalle können im Wert beeinflusst werden, wenn ihr industrieller Nutzen nicht mehr gefragt ist.

Schmuck und Edelmetallwaren

Alle vorgenannten Edelmetalle kommen auch in der Schmuckindustrie zu Anwendung. Die relative Menge, die vom jeweiligen Edelmetall als Schmuck verarbeite wird, unterscheidet sich jedoch wesentlich. Gold wird fast zur Hälfte zu Schmuck verarbeitet, bei Silber sind es nur um 20 %. Goldschmuck enthält meist nicht unerhebliche Legierungsanteile Silber, um das Gold härter zu machen. Ebenfalls zur Schmuckindustrie kann die Uhrenindustrie gezählt werden, wo Uhrengehäuse aus Edelmetall hergestellt werden. Üblicherweise übersteigt der Wert der Mechanik und der Marke dabei den Metallwert.

Wenn in Europa auch etwas aus der Mode gekommen werden und wurden viele Alltagsgegenstände aus Edelmetall hergestellt oder damit überzogen. Silber ist dabei das wichtigste Edelmetall. Ganze Service und Bestecke werden aus Silber hergestellt.

Edelmetalle in der Finanzindustrie

In der Finanzindustrie wird mit allem gehandelt und spekuliert, dass einen Wert hat. Von Getreide über Stahl und Energieträger ist alles dabei und auch Edelmetalle sind davon nicht ausgenommen. Sie unterscheiden sich von erstgenannte dabei überhaupt nicht vorgenannten Rohstoffen.

Die Haupthandelszentren bilden dabei die Comex in den USA und der London Bullion Market im Vereinigten Königreich. An der Comex wird Gold als Future Contract gehandelt, also als Vertrag auf die Lieferung von Gold in der Zukunft. Der London Bullion Market ist ein Handelsplatz für physische Edelmetalle, welche quasi über die Theke, also "over the counter" (OTC), gehandelt werden. Wichtig zu wissen ist, dass die Standardgrösse der Barren in London 400 Unzen (ca 12 kg) und in New York 100 Unzen (ca. 3 kg) ist, wobei in New York auch 1 kg Barren akzeptiert werden und eine immer grössere Rolle spielen. Beide Standardgrössen richten sich wegen des Wertes an Institutionen wie Banken, Zentralbanken, Fonds und Versicherungen und nicht an Privatpersonen. Gold muss darum umgeschmolzen werden, wenn es den Marktplatz wechselt.

Für Privatkunden haben Edelmetalle und dabei vor allem Gold eine speziellere Bedeutung, deren Grund wir in den weiteren Abschnitten beleuchten.

Zentralbanken und Edelmetallreserven

Allgemein geben Zentralbanken weltweit die Währung eines Staates heraus und verwalten diese. Im Detail ist die Ausgestaltung dabei jedoch sehr unterschiedlich. Manche Staaten teilen eine Einheitswährung wie die EU, andere haben eine eigene Währung wie die Schweiz. Dabei ist die Anbindung an den Staat und seine Regierung unterschiedlich geregelt. In der Schweiz ist die Nationalbank ein Privatunternehmen, wenn auch ein grosser Teil der Aktien in staatlichem Besitz ist. In den westlichen Ländern wie Europa haben die Zentralbanken den Auftrag für Preisstabilität zu sorgen und sollten den Staat nicht durch Gelddruckerei finanzieren. Dass hier Anspruch und Realität nicht immer übereinstimmen, soll nicht das Thema dieses Artikels sein.

Der Wert der Währung wird von den Märkten und somit wesentlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Wesentlich beeinflussen kann die Nationalbank dies nur über drei Hebel, die Geldmenge, die Leitzinsen, welche sie für Staatsanleihen bezahlt und die Reserven. Die ersten beiden Punkte sind nicht relevant für diesen Artikel, der letzte hingegen schon.

Früher, nach der Entwicklung von Papiergeld, waren die Reserven einer Zentralbank ausschliesslich Edelmetalle, jede Banknote war mit Gold oder Silber gedeckt. Diese Edelmetalldeckung wurde in den letzten 150 Jahren verschiedentlich limitiert, verwässert, verändert und mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems schlussendlich aufgegeben. Seither sind die Reserven diversifizierter aufgebaut, enthalten in den Industrienationen jedoch weiterhin auch Edelmetalle, auch wenn dies nicht vorgegeben ist.

Die Nachfrage nach einer Währung wird stark vom Vertrauen darauf beeinflusst, dass diese Währung den Wert behält. Hat eine Nationalbank keine Reserven, so steht zu befürchten, dass ihr Wert schnell schwinden kann. Hält die Nationalbank jedoch Reserven in Form von Werten wie starken Fremdwährungen oder Edelmetallen, so haben die Käufer einigermassen Zuversicht, dass die Währung auch später noch etwas Wert sein wird. Aus diesem Grund sind die Rankings der Goldreserven der Nationalbanken, die immer wieder in den Medien behandelt werden, wichtig für die Märkte und Privatpersonen. Diese Goldreserven sind ein bedeutender Faktor für den Werterhalt von Währungen und unserem täglich genutzten Geld. Durch den Kauf von Gold können Nationalbanken das Vertrauen in die Währung stärken, wenn diese einem Wertzerfall ausgesetzt ist.

Hier ein Artikel über die Bedeutung der italienischen Goldreserven für das Vertrauen in die Währung: https://www.focus.de/finanzen/boerse/gold/italien-will-goldreserven-verkaufen-das-ist-das-letzte-hemd-experte-entsetzt-ueber-die-gold-plaene-italiens_id_10313756.html

Hier ein Artikel über die Goldankäufe von afrikanischen Staaten zur Stützung der Währung: https://finanzmarktwelt.de/gold-zentralbanken-kaufen-und-kaufen-jetzt-auch-in-afrika-316942/

Seit dem Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine hat der US-Dollar an Bedeutung als Reservewährung verloren. Viele Zentralbanken von Staaten, die den USA nicht freundschaftlich gegenüberstehen, haben begonnen, ihre Goldreserven zu erhöhen, was sich auch auf den Goldpreis ausgewirkt hat. Eine Wiederbelebung von goldgedeckten Währungen wie darüber gelegentlich auch in Verbindung mit den BRICS-Staaten spekuliert wird, bleibt unwahrscheinlich.

Vergleich von Edelmetallen und Kryptowährungen

Die Rolle der Zentralbanken im Geldsystem wird gerade von libertären Kreisen kritisch angesehen. Kritikpunkt sind die Einflussmöglichkeiten auf den Wert einer Währung, dabei wird hauptsächlich die Möglichkeit, eine Währung zu entwerten oder den Staat durch Gelddruckerei zu finanzieren, als gefährlich angesehen. Diese Unzulänglichkeit von modernem Geld führte zu der Schaffung einer zentralbankenunabhängigen, im Idealfall rein der Mathematik gehorchenden Währungsart, den Kryptowährungen.

Die Schwachstelle von Kryptowährungen sind ihre digitale Natur und ihr limitierter Nutzen. Sie dienen nur als Ersatzwährung. In China ist der Besitz und Handel mit Kryptowährungen verboten, nicht aber der Besitz und Handel mit Edelmetallen.

Sollten die EU oder die USA Kryptowährungen verbieten, führt dies zu einem massiven Wertverlust. Da Edelmetalle weltweit sowohl in der Industrie, Finanzindustrie und bei Zentralbanken nachgefragt werden, wäre der Wertzerfall bei diesen wesentlich kleiner selbst bei einem Verbot für Privatbesitzer in einem dieser Wirtschaftsräume.

Edelmetalle werden weltweit sowohl in der Industrie, Finanzindustrie und bei Zentralbanken nachgefragt. Der Wertzerfall bei diesen wäre wesentlich kleiner bei einem Verbot für Privatbesitzer in einem dieser Wirtschaftsräume.

Die digitale Natur von Kryptowährungen bedeutet auch, dass sie das Internet als Infrastruktur und Strom benötigen. Sollte Strom oder Internet nicht verfügbar sein, so können Kryptowährungen nicht genutzt werden. Auch wenn heute nur temporäre und geografisch begrenzte Ausfälle von Strom und Internet vorstellbar sind, können schon diese Ausfälle unangenehme Folgen haben. Gerade physische Edelmetalle kennen diese Limitationen nicht.

Edelmetalle für Privatpersonen

Droht einer Währung ein Wertzerfall, welcher über das übliche Inflationsziel hinausgeht, beginnen Bürger des betroffenen Wirtschaftsraums überschüssiges Geld in Gold und andere Edelmetalle sowie Aktien oder Obligationen zu tauschen. Dies, um die Kaufkraft ihrer Ersparnisse zu erhalten.

Wenn Sparer Geld langfristig über Jahre oder gar Jahrzehnte sichern wollen, ohne es der normalen Inflation oder Anlagerisiken bei Aktien oder Anleihen aussetzen zu wollen, kaufen sie üblicherweise Gold oder Silber. Hier erfüllen Gold und Silber den Wertaufbewahrungszweck, den der moderne Staat eigentlich seiner Währung zugedacht hätte.

Gold kann sowohl physisch als Barren oder Münzen gekauft werden oder in verschiedenen Formen wie ETFs, ETCs oder als Edelmetallkonto bei Banken. Einen ausführlichen Vergleich der Möglichkeiten finden Sie in unserem Artikel: Goldanlagen.

Kaufen Sie Ihre Edelmetalle auf PreMeSec.ch!

Sind Edelmetalle eine Anlage oder eher eine Währung?

Wenn Gold oder andere Edelmetalle von Zentralbanken wie eine Währung gekauft werden, sind sie dann eine Währung? Nein, nach offiziellen Definitionen sind Edelmetalle keine Währung, den diese sind ausschliesslich von einem Staat offiziell anerkannte Zahlungsmittel. Trotzdem haben Edelmetalle und ganz besonders Gold aufgrund ihrer internationalen Akzeptanz und Wert den de facto Status als Währungen. Dafür gibt es folgende Argumente:

  • Edelmetalle waren über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende universelles Zahlungsmittel.

  • Zentralbanken kaufen Gold (und andere Edelmetalle) wie Fremdwährungen, um die eigene Währung zu stützen.

  • Im internationalen Warenverkehr unterliegen Edelmetalle oft den gleichen Bestimmungen wie Bargeld (z. B. müssen bei der Ein- und Ausfuhr von Barmitteln (Geld, Edelmetallen) im Wert ab 10'000 € aus der EU diese schriftlich angemeldet werden).

  • Edelmetalle besitzen eine Wertstabilität, die wesentlich höher ist als die von anderen Rohstoffen und höher als viele Währungen.

  • Privatpersonen kaufen Edelmetalle, um sich gegen einen Zerfall der Heimwährung zu schützen.

Bleibt die Frage, was denn Gold und Silber von Währungen unterscheidet? Dies sind vor allem die Zentralbankenunabhängigkeit und Wertschwankungen sowohl hoch als auch runter. Der Wert von Gold wird nicht von einer Zentralbank kontrolliert. Zentralbanken verfolgen meist ein leichtes Inflationsziel, also eine gezielte leichte Entwertung ihres Geldes. Gold wird nicht gesteuert und schwankt in seiner Kaufkraft sowohl nach unten als auch nach oben. Selbst die härtesten Währungen wie der Schweizer Franken erfahren eine schleichende Entwertung von ungefähr 2 % pro Jahr.

Fazit

Edelmetalle bleiben wichtig und sind weit davon entfernt wertlos zu sein oder zu werden. Ihre technischen Eigenschaften sowie ihren Wert als Handelsgut und zur Vermögenssicherung versprechen ihnen eine glänzende Zukunft. Auch neue Technologien wie die Kryptowährungen vermögen Edelmetallen in diesem Zusammenhang nicht den Rang abzulaufen. Zentralbanken vertrauen weiterhin und vermehrt wieder auf Edelmetalle um ihre Währung zu stärken. So kann man abschliessend sagen, das Edelmetalle weiterhin von hoher Bedeutung für unsere Gesellschaft sind und dies in Absehbarer Zeit auch nicht ändern wird.

Häufig gestellte Fragen zur Bedeutung von Edelmetallen heute

Warum gelten Edelmetalle als wertvoll, wenn sie nicht mehr als offizielles Geld genutzt werden?

  • Edelmetalle sind wertvoll, weil sie einen doppelten Nutzen haben: Sie sind aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften in der Industrie gefragt und dienen gleichzeitig als limitierte, beständige Wertspeicher.

Welchen industriellen Nutzen haben die Edelmetalle heute?

  • Silber ist ein hervorragender elektrischer Leiter (z. B. in Solarmodulen) und hat antibakterielle Eigenschaften für die Medizintechnik. Gold schützt als Korrosionsschutz in der Elektronik. Platin und Palladium werden hauptsächlich als Katalysatoren in der chemischen Industrie und in Fahrzeugen eingesetzt.

Welche Rolle spielen Edelmetalle für Zentralbanken?

  • Zentralbanken halten Edelmetalle, insbesondere Gold, in ihren Reserven. Dies dient nicht mehr der direkten Währungsdeckung, sondern stärkt das Vertrauen in die Währung und die finanzielle Stabilität eines Landes.

Sind Edelmetalle eine bessere Wertanlage als Kryptowährungen?

  • Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Edelmetalle sind physisch, haben einen industriellen Nutzen und sind weniger von Technologie oder staatlichen Verboten abhängig. Kryptowährungen bieten andere Chancen, aber auch Risiken, da sie rein digital sind und ihre Akzeptanz noch nicht so global und historisch etabliert ist wie die von Edelmetallen.

Wie kann man als Privatperson in Edelmetalle investieren?

  • Privatpersonen können physische Edelmetalle in Form von Barren oder Münzen kaufen. Alternativ gibt es auch indirekte Anlagemöglichkeiten wie ETCs, ETFs oder Edelmetallkonten bei Banken.

Wie unterscheidet sich Gold von einer Währung wie dem Schweizer Franken oder dem Euro?

  • Offiziell sind Edelmetalle keine Währung, da sie kein staatlich anerkanntes Zahlungsmittel sind. Sie unterscheiden sich von Währungen vor allem durch die fehlende Zentralbankenabhängigkeit. Der Wert von Gold wird nicht durch Inflation gezielt gesteuert und schwankt in seiner Kaufkraft freier.

{ "@context": "https://schema.org", "@type": "FAQPage", "mainEntity": [ { "@type": "Question", "name": "Warum gelten Edelmetalle als wertvoll, wenn sie nicht mehr als offizielles Geld genutzt werden?", "acceptedAnswer": { "@type": "Answer", "text": "Edelmetalle sind wertvoll, weil sie einen doppelten Nutzen haben: Sie sind aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften in der Industrie gefragt und dienen gleichzeitig als limitierte, beständige Wertspeicher." } }, { "@type": "Question", "name": "Welchen industriellen Nutzen haben die Edelmetalle heute?", "acceptedAnswer": { "@type": "Answer", "text": "Silber ist ein hervorragender elektrischer Leiter (z. B. in Solarmodulen) und hat antibakterielle Eigenschaften für die Medizintechnik. Gold schützt als Korrosionsschutz in der Elektronik. Platin und Palladium werden hauptsächlich als Katalysatoren in der chemischen Industrie und in Fahrzeugen eingesetzt." } }, { "@type": "Question", "name": "Welche Rolle spielen Edelmetalle für Zentralbanken?", "acceptedAnswer": { "@type": "Answer", "text": "Zentralbanken halten Edelmetalle, insbesondere Gold, in ihren Reserven. Dies dient nicht mehr der direkten Währungsdeckung, sondern stärkt das Vertrauen in die Währung und die finanzielle Stabilität eines Landes." } }, { "@type": "Question", "name": "Sind Edelmetalle eine bessere Wertanlage als Kryptowährungen?", "acceptedAnswer": { "@type": "Answer", "text": "Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Edelmetalle sind physisch, haben einen industriellen Nutzen und sind weniger von Technologie oder staatlichen Verboten abhängig. Kryptowährungen bieten andere Chancen, aber auch Risiken, da sie rein digital sind und ihre Akzeptanz noch nicht so global und historisch etabliert ist wie die von Edelmetallen." } }, { "@type": "Question", "name": "Wie kann man als Privatperson in Edelmetalle investieren?", "acceptedAnswer": { "@type": "Answer", "text": "Privatpersonen können physische Edelmetalle in Form von Barren oder Münzen kaufen. Alternativ gibt es auch indirekte Anlagemöglichkeiten wie ETCs, ETFs oder Edelmetallkonten bei Banken." } }, { "@type": "Question", "name": "Wie unterscheidet sich Gold von einer Währung wie dem Schweizer Franken oder dem Euro?", "acceptedAnswer": { "@type": "Answer", "text": "Offiziell sind Edelmetalle keine Währung, da sie kein staatlich anerkanntes Zahlungsmittel sind. Sie unterscheiden sich von Währungen vor allem durch die fehlende Zentralbankenunabhängigkeit. Der Wert von Gold wird nicht durch Inflation gezielt gesteuert und schwankt in seiner Kaufkraft freier." } } ] }

Geschrieben von
David Leander
David Leander
Expertise: Edelmetalle, Münzen, Wirtschaft

Firmengründer von PreMeSec der ersten Edelmetall-Handelsplattform für Private in der Schweiz.
Seit Jahrzehnten interessiert an Edelmetallen und modernen Münzen und seit 2019 im Edelmetallbereich in der Schweiz tätig.
Sein Studium der Betriebswirtschaft und die langjährige berufliche Erfahrung mit Edelmetallen sind die Grundlage für diese Texte.